Als emotional sehr belastend empfinden Paare mit unerfülltem Kinderwunsch häufig ihre Situation. Der Lebenswunsch, das was zuvor als selbstverständlich ersehnt und geplant wurde – und bei „allen anderen“ doch auch klappt –, rückt plötzlich in weite Ferne. Die Lebensplanung scheint nicht zu gelingen und mit jeder erfolglosen Behandlung nehmen Gefühle von Kontrollverlust zu.

Gefangen zwischen Hoffnung und Enttäuschung, belastet mit Trauer und Verzweiflung, konfrontiert mit Wut und Neid – viele Paare schildern solche Gefühle. Das soziale Umfeld vermag dabei nur selten eine echte Stütze zu sein, ist vielleicht sogar schnell mit gut gemeinten – und doch so wenig hilfreichen – Tipps und Ratschlägen zur Hand.

Dabei treten im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung meist Fragen über Fragen auf: Wie schaffen wir es, trotz der Belastung einen guten Weg für uns selbst und als Paar zu finden? Was macht die Behandlung mit uns? Wie können wir zusätzlichen Stress vermeiden? Wie ertragen wir die ständige Spannung zwischen Hoffen und Bangen?

Alte Verstrickungen, belastende Erfahrungen, eingefahrene Muster und ungesunde familiäre Prägungen aus der Herkunftsfamilie verstellen manchmal den Weg zu einer erfüllten Beziehung. In der Beratung geht es darum,

• die eigenen Bedürfnisse sichtbar zu machen – für  sich selbst und den anderen,
  
• die eigenen Grenzen zu erkennen und diese zu würdigen, sowohl in den Herkunftsbeziehungen als auch in der aktuellen Partnerschaft,
  
• unbewusst wirkende Glaubenssätze und verdrängte Ängste zu identifizieren und diese zu verändern.

In keiner anderen als der Paarbeziehung sind wir so verletzlich, so mit unseren verdrängten Ängsten, Erwartungen und Sehnsüchten konfrontiert. Und so ist es verständlich, dass das, was am Anfang so verheißungsvoll und voller Zuneigung begann, durch die Herausforderungen des Alltags ins Schlingern gerät. Fronten tun sich auf, die wir nie zuvor vermutet hätten, und neue, störende Kräfte erschüttern die Beziehung.

Systemorientiert. In der systemischen Herangehensweise an Beratung und Therapie wird davon ausgegangen, dass das Verhalten von Menschen oft nur nachvollziehbar wird, wenn wir es im Zusammenhang mit anderen Beteiligten – also im jeweiligen System – sehen.

Nicht das Individuum allein steht also im Fokus. Die Aufmerksamkeit gilt vielmehr dem sozialen System, dem Verhalten und den Beziehungen innerhalb dieses Systems. Durch diesen ganzheitlichen Blick wird der Zweck des problematischen Verhaltens innerhalb des Systems erkennbar und Lösungen können gefunden werden.

Basierend auf dieser systemischen Sichtweise beachte ich bei Veränderungen immer die Auswirkungen für Ihr Umfeld, damit Veränderung auch stattfinden kann.

Lösungsorientiert. In der gemeinsamen Arbeit lenken wir den Fokus weg vom Problem, hin zu einer möglichen Lösung. Sicher haben Sie bereits vieles zur Bewältigung des Problems unternommen. Jedoch haben die bisherigen Versuche nicht zu einer Veränderung geführt. Ein Anliegen von systemischer Therapie ist es, den Fokus der Wahrnehmung so zu verändern, das andere Perspektiven – und damit Lösungen – möglich werden.

Ich arbeite mit einem klaren Blick für das Wesentliche, für die tieferliegenden Themen. Flexibel folge ich mit Ihnen dem Prozess, so dass sich alles zeigen kann und darf, was wichtig ist. Denn nur so kann nachhaltige Veränderung und eine für Sie gesunde Entwicklung gelingen.

Den Zugang zu Ihrer eigenen Gefühlswelt (wieder) zu finden, Ihr psychisches Gleichgewicht (wieder) herzustellen und damit Ihre Handlungskompetenz zu erweitern, das sind unsere gemeinsamen Ziele.

Trauer ist nicht gleich Trauer und die Anlässe können sehr verschieden sein. Der Tod einer nahestehende Person oder eines Angehörigen aber auch der Verlust von wichtigen Lebensinhalten oder das Wegbrechen eines früheren Lebensentwurfes – wie etwa Trennung, Arbeitsplatzverlust, ungewollte Kinderlosigkeit, Krankheit – können tiefe Trauergefühle hervorrufen. Und obwohl Trauer keine Krankheit ist, kann sie sich so anfühlen, kann neben seelischen auch körperliche Schmerzen verursachen und scheinbar so endlos erscheinen.

Wenn nichts mehr ist, wie es einmal war, wenn Halt und Orientierung fehlen, wenn Trauer und Schmerz höchst belastend sind, wenn hinzu vielleicht sogar weitere seelische Symptome wie Ängste, Depressionen, Unruhe oder Unsicherheit kommen, dann kann psychotherapeutische Begleitung erforderlich sein.